Gleitschirm verschwindet und Brücke schwankt
Die Musikkapelle Tiefenbach ist am Samstagmorgen bei strahlendem Sonnenschein im Tannheimer Tal einmarschiert. Durch die Gemeinde Zöblen erklangen flotte Märsche bis die marschierenden Musiker hinter ihrem Dirigenten Alex Baur samt einem Pulk Schaulustiger am elterlichen Hof ihres Musikfreundes Martin Gutheinz angelangt waren. Martin verstärkte mit seinem Horn drei Jahre lang die Tiefenbacher Musikkapelle, da er in dieser Zeit bei der Fa. Kessler beschäftigt war. Nach der herzlichen Begrüßung gab's vom heutigen Betreiber Schorsch eine interessante Führung durch den Tiroler Bauernhof mit Schaf-, Hühner- und Schweinezucht, Metzgerei und Hofladen, Stromproduktion mit Photovoltaik und mit Biogas aus Essensabfällen, sowie einer Hofschule mit Streichelzoo. Gestärkt durch ein reichhaltiges, aus Tiroler Produkten zusammengestelltes und von Martin und seiner Frau Uschi serviertem Vesper, ging es anschließend im benachbarten Tannheim mit der Bergbahn auf das Neunerköpfle, wo sich die Musikanten am ersten Schneekontakt dieser Saison sichtlich mit einer Schneeballschlacht erfreuten. Trotz einer Wolke, die den Berg am Startplatz einhüllte gab es vom Sohn Simon Gutheinz eine ausführliche Erklärung über Gerät und Verhalten beim Gleitschirmfliegen. Bis er dann, sehr zum Entsetzen einiger Zuschauer, mit einem Sprung im Nebel verschwand. Die anschließende Bergwanderung verlief wegen des Schnees im oberen Teil etwas rutschig, aber nach einer zünftigen Einkehr bei Sabine in der Usseralpe erreichten alle wohlbehalten das Tal. Abends setzten sich die Tiefenbacher Musikanten im Gasthof zur Post in Schattwald, eine weitere Nachbargemeinde von Zöblen, gemütlich bei einem Kameradschaftsabend mit ihrem Tiroler Freund zusammen. Dabei zeigte Martin die Schönheiten seiner Heimat in Bildern und Filmen. Die Vorstände Alexander Dauth und Marcel Miehle überreichten Geschenke und bedankten sich für die gelungene Organisation.
Den Sonntag begannen die Musiker mit einer leichten Wanderung am schönen Vilsalpsee und erreichte ihren zweideutigen Höhepunkt auf der längsten Fußgänger-Hängebrücke der Welt bei Reutte in Tirol. Ein großer Teil der Reisegesellschaft wagte sich auf die über 400 Meter lange Brücke, die in einer schwindelerregenden Höhe von 114 Meter über die Fernpassstrasse führt. Belohnt wurde der Nervenkitzel, über die schwankende Brücke zu gehen, mit einem herrlichen Rundumblick, der auch nach unten, durch die Gitterroste hindurch, einmalig ist. Dem anderen Teil der Musikanten reichte bereits der Anblick der Brücke von unten, sie zogen deshalb eine Einkehr im Landgasthof direkt unterhalb der Brücke vor. Eine Bus-Tour rundum Füssen rundeten das Ausflugsprogramm der Tiefenbacher Musikkapelle ab. Ein ortsansässiger Führer erklärte in kurzer Zeit Sehenswürdigkeiten und Geschichte der Allgäuer Stadt inklusive der angrenzenden Seen und Schlösser, wie etwa Neuschwanstein, und machte neugierig auf einen weiteren Besuch in dieser Region.
Herzlichen Dank den Organisatoren Reinhold, Martin und Uschi.